Teil 3/3 der Blogserie “Fit im Alter”
Sieht man sich Menschen an, die auch im hohen Alter noch jugendlich wirken, so ist ihnen meist eines gemeinsam: Sie haben sich ihre Neugier und ihre geistige Flexibilität bewahren können.
Mit dieser Spezies der „Junggebliebenen“ sind nicht jene älteren Menschen gemeint, die krampfhaft versuchen, durch kosmetische Eingriffe und andere Methoden ihr wahres Alter zu verbergen und bisweilen an der Grenze der Peinlichkeit agieren. Es gibt auch natürliche Möglichkeiten, sich seine mentale Frische bis ins höhere Alter zu bewahren, auch wenn der Körper längst Spuren des Alterungsprozesses aufweist. Um diese geistige Fitness möglichst lange erhalten zu können, braucht es aber einige Voraussetzungen:
NEUGIERIG BLEIBEN
Interesse an anderen Menschen, an Themen oder an neuen Formen von Freizeitaktivitäten sind eine gute Möglichkeit, immer wieder Neues zu entdecken oder auch einmal die gewohnte Perspektive zu wechseln.
WISSBEGIERDE ERHALTEN (ODER WIEDERENTDECKEN)
Wer je beobachtet hat, wie wissbegierig und entdeckungsfreudig Kinder sein können, weiß, dass diese Einstellung das Leben spannend macht. Warum also nicht als Senior:in etwas studieren oder sich in einem Bereich weiterbilden, der einen immer schon interessiert hat, wofür man aber im Berufsleben keine Zeit hatte? Die Angebotspalette dafür ist sehr groß und vor allem (nicht zuletzt dank Corona) im Internet ausreichend verfügbar, meist auch kostengünstig. Es gibt zahlreiche Online-Sprachkurse oder Seminare in verschiedensten Bereichen (https://www.vhs.at/de/e/digital/onlinekurse).
NETZWERKE PFLEGEN BZW. AUFBAUEN
Viele Menschen unterschätzen, wie viele Netzwerke und Kontakte mit Beginn ihrer Pensionierung mit einem Schlag verschwinden. Hatte man während des Berufslebens quasi täglich Kontakte mit Kolleg:innen und/oder Kund:innen, bleibt vielen Menschen in der Phase des Ruhestands zwar noch die Familie oder ein paar Freund:innen. Jedoch der zwanglose, manchmal auch bereichernde Kontakt mit vielen verschiedenen Menschen, die kleinen Zwischendurch-Gespräche in der Kaffeeküche oder der Austausch mit Geschäftspartner:innen gehören nun der Vergangenheit an. Hier kann man durchaus auch im höheren Alter neue bereichernde Kontakte knüpfen, sei es in Vereinen, Interessensgemeinschaften oder auch im gemeinsamen Ausüben von Freizeitaktivitäten, Sport oder Hobbys.
FLEXIBILITÄT UND ABENTEUERGEIST ENTWICKELN
Vieles, wozu einem während der Familienphase oder der Berufstätigkeit die Möglichkeiten fehlten, kann nun realisiert werden: längere Reisen bzw. Auslandsaufenthalte, durch die man ein Land oder eine Region nicht nur als Tourist kennenlernen kann. Diese Reisen ermöglichen neue Bekanntschaften, das Lernen oder Perfektionieren einer Fremdsprache und vieles mehr. Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, solche Aufenthalte kostengünstig zu gestalten, indem man beispielsweise über eine Plattform wie Intervac einen Haus- oder Wohnungstausch organisiert (https://www.intervac-homeexchange.com/)
DIE ZEIT DER NACHBERUFLICHEN PHASE FÜR EINE NEUE (BERUFLICHE) TÄTIGKEIT NÜTZEN
Wer Lust und Interesse hat, auch weiterhin beruflich aktiv zu sein, kann dies – entspannt und ohne Druck – realisieren, vielleicht ja in einer ganz anderen Branche als bisher. Ob eine ehrenamtliche oder aber eine bezahlte Tätigkeit ausgeübt wird, ist eine individuelle Entscheidung und hängt auch von gewissen rechtlichen Voraussetzungen ab (siehe Teil 2 unserer Blogserie https://www.frau-ida.at/blog/fit-im-alter-durch-oekonomische-gesundheit/). Wichtig dabei ist: jene Art der Beschäftigung und vor allem jenes Arbeitsausmaß auszuwählen, das man als bereichernd empfindet und das einem gut tut. Wichtige Tipps und Informationen dazu finden Sie auch unter https://seniors4success.at/.
Was zuletzt noch für die mentale Fitness von Seniorinnen und Senioren ganz besonders wichtig ist: Humorvoll zu bleiben und sich mit Menschen zu umgeben, die auch in schwierigen Situationen die Freude am Leben nicht verlernt haben!
Dr. Martina Kainz, MSc
Pädagogin, Referentin, Moderatorin
Vorstandsmitglied bei FRAU iDA