Retraditionalisierung von Strukturen und Geschlechterrollen durch die Corona-Krise.
FRAU iDA kooperiert mit der Kinderbetreuungseinrichtung „Apfelbäumchen“ zur Reduktion der Mehrfachbelastung von Frauen.
Die Pandemie in Kombination mit Kindergarten- und Schulschließungen sowie die Nicht-Verfügbarkeit von Großeltern verlagerte die Care-Arbeit größtenteils ins Private. Die Zeit der Ausgangsbeschränkungen bedeutet für viele Menschen Stress, Überlastung und das Gefühl unfairer Aufgabenverteilung.
Zahlreiche *Studien, Folgen von Corona betreffend, zeigen ein klares Ergebnis: Frauen gelten als die großen Verliererinnen der Corona-Krise. Eine Rollenverteilung zwischen Müttern und Vätern, die jener Generation unserer Eltern und Großeltern entspricht, sei beobachtbar.
Bereits vor dem Lockdown wurde die unbezahlte Arbeit (z.B. Kochen, Putzen, Kinderbetreuung, …) überwiegend von Frauen geleistet. Home-Office und das „Zuhause sein“ verstärken die vorhandenen Rollenbilder und Strukturen viel mehr, als dass sie angeglichen werden und bedeuten somit eine massive Mehrfachbelastung für Frauen.
Die Beurteilung der Wertschätzung von Kinderbetreuung und Haushalt führte während dieser Zeit oftmals zu Diskussionen und Streitigkeiten in Partnerschaften. Welche Tätigkeit wieviel wert ist und wer deshalb wie viele Stunden am Tag erwerbstätig sein „darf“, war oftmals der Ursprung von Konflikten.
Bei einer Befragung des Marie Jahoda-Otto Bauer Instituts gaben viele Menschen an, dass sich während der Zeit des Lockdowns vor allem die Nebentätigkeiten häuften, sprich z.B. die Betreuung von Kindern im gleichen Zimmer während des Home-Office. Ebenso das Zeitempfinden, bei dem die Befragten angaben, dass sich ihre Tage nicht wie 24 Stunden, sondern wie 36-42 Stunden anfühlten, spiegelt die Überbelastung wider.
Frauen und Männer arbeiteten während der Ausgangsbeschränkungen zwischen 11 und 15 Stunden pro Tag (bezahlte und unbezahlte Arbeit). Auf die meisten Arbeitsstunden kamen Alleinerzieherinnen mit knapp 15 Stunden (9 davon unbezahlt!). Mütter in Paarhaushalten kamen aber erstmals auf sehr ähnliche Zahlen und arbeiteten 14 ¼ Stunden, wovon 9 ½ unbezahlt waren.
Die Antworten aus dem Fragebogen zeigen die Schwierigkeit der Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Home-Office: „Ich kann gar nicht sagen wie unmöglich es ist Kinderbetreuung und Home-Office zu vereinbaren.“
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Kinderbetreuung während des lockdowns
Abbildung 1 zeigt, wie schwierig sich die Kinderbetreuung für erwerbstätige Mütter während des Lockdowns gestaltete.
Von den befragten Frauen mit Kindern unter 15 Jahren, gab rund ein Viertel (26%) an, dass sich ihr Partner während ihrer Arbeitszeit um die Kinder kümmerte. In 30% der Fälle beschäftigten sich die Kinder selbst. Beim Großteil jedoch (38%) befanden sich die Kinder während der Erwerbsarbeitszeit im gleichen Raum.
Bei den Männern hingegen kümmerte sich in 51% der Fälle die Partnerin um die Kinder und nur bei 19% waren die Kinder im gleichen Raum zur Beaufsichtigung. Somit liegt der Schluss nahe, dass sich Mütter im Home-Office deutlich weniger gut auf ihre Erwerbsarbeit konzentrieren können.
FRAU iDA als Mentorin, Unterstützerin und „Freundin“ von Frauen ist sich dieser Probleme bewusst und bietet in Kooperation mit der Kindergruppe Apfelbäumchen flexible Kinderbetreuungsmodelle an, um erwerbstätige Mütter von der Kinderbetreuung zu entlasten.
„Mütter sollen ihre Kinder in vertrauensvollen Händen wissen und sich voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren können.“
Dipl.-Päd. Antonia Kastner, Initiatorin der Kindergruppe Apfelbäumchen
Die Kindergruppe Apfelbäumchen ist ein offenes Haus für alle Menschen, denen die Themen Familie, Kinder und Bildung ein wichtiges Anliegen sind. Es ist ein Ort der Begegnung, des Lernens und der Weiterentwicklung aller Beteiligten.
Das Apfelbäumchen als „Partner für Familien“ bietet eine Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr in Kleingruppen an. Ebenso die langen Öffnungszeiten von 7:00 – 18:30 Uhr sollen eine möglichst flexible Kinderbetreuung und Unterstützung der berufstätigen Mütter ermöglichen.
Die Absolvierung des verpflichtenden Kindergartenjahres ist im Apfelbäumchen ebenfalls möglich!
„Wir verstehen uns als offene, demokratische und sich weiterentwickelnde Institution, in der eine wertschätzende Haltung gelebt wird und in der verschiedene reformpädagogische Konzepte (Montessori, Pikler, The Lelek-Idea …) Platz finden. Dabei ist es uns wichtig, Kinder in ihren Entwicklungsprozessen zu begleiten und ein soziales Miteinander zu leben, wobei Regeln und Grenzen eine wichtige Bedeutung haben. Eltern, vor allem Mütter, sollen die Möglichkeit haben, ihren Beruf auszuüben und ihre Kinder in guten Händen wissen. Gleichzeitig ist es uns wichtig, sie in das Geschehen der Einrichtung einzubinden und sie teilhaben zu lassen an der Entwicklung ihres Kindes, wo es möglich ist. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll in unserem Haus sichtbar und ermöglicht werden.
Dipl.-Päd. Antonia Kastner, Initiatorin der Kindergruppe Apfelbäumchen
Die Schwerpunkte der Kindergruppe Apfelbäumchen im Überblick:
- Beziehung: die Basis der Kinderbetreuungseinrichtung bildet eine wertschätzende und respektvolle Haltung.
- Lange Öffnungszeiten: die angebotenen Betreuungsmodelle lassen sich ganz unkompliziert an deine persönliche Lebenssituation anpassen. Es gibt lediglich zwei Schließwochen pro Jahr während den Sommerferien.
- Kleingruppen: die Kinder werden in kleinen Gruppen (10-15 Kinder) mit einer hohen Anzahl an Betreuerinnen betreut. Das ermöglicht genügend Raum und Zeit für Zuwendung, gemeinsames Spielen und Sprechen mit jedem einzelnen Kind. Die Pädagoginnen können somit gut auf die Bedürfnisse der einzelnen Kinder eingehen.
- Bewegung: große, helle Gruppenräume, ein Bewegungsraum und ein großer Garten – das Herzstück des Kinderhauses – laden die Kinder zum Bewegen ein.
- Natur: Einen Tag pro Woche verbringen die Kinder auf unserem Stammplatz im 8 km entfernten Wald. Dort gibt es unter anderem die Möglichkeit, an einem ungefährlichen Bach zu spielen, den Mischwald zu erkunden oder im Winter am Hang zu rodeln. Ein Tipi und Weidenhäuschen bieten Schutz vor Regen und Platz zum Jausnen.
- Englisch: Eine Pädagogin mit sehr guten Englischkenntnissen und mehrjähriger Auslandserfahrung begleitet die Kinder bei ihren Tätigkeiten ausschließlich in Englisch.
- Vollwertige Ernährung: Die Pädagoginnen bereiten täglich frisch und mit hauptsächlich biologischen, regionalen und saisonalen Zutaten das Essen zu. Kochbegeisterte Kinder können bei der Speisenzubereitung mithelfen und erfahren so ganz nebenbei wertvolles Wissen über Nahrungsmittel und ihre Verarbeitung.
- Kreatives Tun: die Möglichkeit zum freien Spielen, in einer den Interessen und dem Entwicklungsstand der Kinder angepassten Umgebung.
Das Apfelbäumchen ist nur wenige Gehminuten vom FRAU iDA Standort am Zwettler Hauptlatz 16 entfernt.
Melde dein/e Kind/er in der Kindergruppe Apfelbäumchen an und weiß sie in kompetenter und liebevoller Betreuung. Da die Rahmenbedingungen der Kinderbetreuung auch an die Bedürfnisse der Eltern angepasst sind, kannst du deine Arbeit in Ruhe und mit einem guten Gewissen erledigen!
Schnuppertage sowie ein Eintritt in die Betreuung sind JEDERZEIT möglich. Dieses Angebot bietet im Gegensatz zur Anmeldung in einem öffentlichen Kindergarten jede Menge Flexibilität, denn dort ist eine Anmeldung nur zweimal im Jahr möglich.
Weitere Infos zu den Angeboten, Preisen und die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme und Anmeldung gibt es auf der Website.
Für eine bessere Planbarkeit deines Business, sichere dir jetzt einen Betreuungsplatz!
Das Pädagoginnen-Team rund um Leiterin Elisabeth Herbeck freut sich auf eine Kontaktaufnahme und ein Kennenlernen:
Kindergruppe Apfelbäumchen
Neuer Markt 17
3910 Zwettl
Tel.: 0676/ 49 59 101
Mail: apfelbaeumchen@wvnet.at
Website: www.apfelbäumchen.at
Facebook: Kindergruppe Apfelbäumchen
Instagram: apfelbaeumchen_zwettl
*Links zu weiteren Studien:
- Wie geht es Eltern in der Corona Pandemie?: https://www.sora.at/nc/news-presse/news/news-einzelansicht/news/wie-geht-es-eltern-in-der-corona-pandemie-1008.html
- Führt Corona zur Retraditionalisierung der Rollenverteilung in Familien?: https://newsroom.iza.org/de/archive/news/geschlechterrollen-in-corona-zeiten-kommt-es-zur-retraditionalisierung/
- Der Lockdown und die Unvereinbarkeit von Home-Office und Kinderbetreuung: https://www.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/arbeitundsoziales/familie/Homeoffice_und_Kinderbetreuung_2020.pdf
- Familien müssen heute anders gerüstet sein: https://www.derstandard.at/story/2000122339672/soziologin-kreyenfeld-familien-muessen-heute-anders-geruestet-sein
- Die Folgen der Krise für Frauen: Zurück in die Zukunft: https://www.derstandard.at/story/2000119094084/die-folgen-der-krise-fuer-frauen-zurueck-in-die-zukunft