Und dann kam Corona – wie ich diese herausfordernde Zeit als Unternehmerin erlebte

Schon vor einigen Jahren gründete ich mein Unternehmen StarkKlar, um selbstständige Mamas und Frauen in ihrem Steueralltag zu begleiten. Ich hatte dabei nicht immer nur ein Ohr für die Gründung, Buchhaltung und die Steuern, sondern auch eines für die persönlichen Probleme meiner Klientinnen.

Als Mitte März 2020 dann plötzlich Corona ausbrach und Ausgangssperren verhängt wurden, ergaben sich plötzlich ganz neue Probleme.

Einerseits kamen für mich als Unternehmerin selbst viele Gedanken auf, die in meinem Kopf herumschwirrten. Gerade als Mama verstärken sich noch die Unsicherheiten und Sorgen über Gesundheit und Zukunft sehr! Mein Mann wurde in Kurzarbeit geschickt. Von einem auf den anderen Tag nicht mehr arbeiten zu dürfen, bedeutete für ihn eine große Belastung.

Wir hatten plötzlich eine ganz neue Familiensituation, auf die wir uns einstellen mussten. Mein Mann war zu Hause, unsere Tochter mit dieser Situation sehr verunsichert, geisterte doch „draußen“ ein Virus herum, der nicht sichtbar war und aber doch bedrohte.

Gleichzeitig brauchten mich aber natürlich auch meine Klientinnen umso mehr. Auch ihnen wurde von einem auf den anderen Tag der Boden unter den Füßen weggezogen. Wie sollen sie weiterhin selbstständig sein, Geld verdienen, wenn sie nicht mehr arbeiten dürfen?

Schon am Beginn meiner Selbstständigkeit war ein großes Ziel von mir, meine Klientinnen zum großen Teil online zu betreuen, um ihnen Wege und Zeit zu ersparen. Und dennoch waren die persönlichen Treffen immer auch sehr wichtig.

Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen durch Corona änderte sich natürlich auch die Beratungsweise meiner Klientinnen. Ich stellte alle Beratungen auf Onlineberatungen um, was sich als sehr hilfreich, einfach und unkompliziert herausstellte. Ich konnte mit meinen Klientinnen via Videokonferenz verbunden sein und trotzdem alle nötigen Fragen und Punkte mit ihnen besprechen. Somit konnte ich für sie da sein, auch wenn ich ihnen nicht persönlich gegenübersaß.

Ein weiterer Wunsch, der schon sehr lange in mir war, schrie in der Coronazeit geradezu, an die Oberfläche zu treten. Ein virtueller Treffpunkt für Unternehmerinnen, die sich selbstbestimmt Steuerwissen aneignen können – diesen Treffpunkt wollte ich schon lange schaffen. Und gerade in der Coronakrise war der richtige Zeitpunkt gekommen. Ich hielt es für sehr wichtig, die Unternehmerinnen über aktuelle Infos und steuerliche Themen auf dem Laufenden zu halten und ihnen auch zu erklären, wie sie ihre Zahlen in ihrem Unternehmen selbst interpretieren können. Gerade bei der Beantragung von Förderungen ist dieses Wissen enorm wichtig, um alles ausschöpfen zu können. Und so gründete ich die Facebookgruppe „Claudias Steuerlounge“.

Aber ich bemerkte auch bei meinen Klientinnen eine Veränderung. Einerseits waren die Onlineangebote und Digitalisierung wichtige Überlegungen, die schon lange in ihnen schlummerten, aber der Mut war einfach nicht zu groß, diese Vorhaben in die Tat umzusetzen. Durch die Ausgangsbeschränkungen blieb ihnen nahezu gar nichts anderes über, als neue Ideen und Angebote zu kreieren, um weiterhin Einkommen zu erzielen. So gab es plötzlich Onlineveranstaltungen und -kurse, die bisher nur regional angeboten wurden aber plötzlich die Zielgruppe auf ganz Österreich oder sogar Ausland ausweiteten.

Aber auch persönlich machte die Krise ganz viel mit uns. Der große Wunsch, mehr in der Familie zu sein. Das Bedürfnis, sich auszutauschen und die Wertschätzung seinen Lieben gegenüber nahmen plötzlich große Stellenwerte ein. Das Wort DANKE begleitete mich jeden Tag, dankbar zu sein, dass es uns gut geht und wir gesund sind. Und doch gleichzeitig die Unsicherheit, dass es uns jederzeit wieder erwischen kann.

Aber wir haben nun auch das Wissen, dass wir solch eine Krise überstehen können. Durch Zusammenhalt, gegenseitigen Austausch und den Glauben, dass sich alles zum Guten wenden wird und jede noch so ungünstige Situation auch einen Neuanfang bedeuten kann.

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