Gestatten? FRAU iDA mein Name.

Warum der Name Ida und was dieser mit unserem zukünftigen Standort zu tun hat, erfährst du hier in diesem Beitrag.

Zuerst verraten wir dir, woher der Name Ida stammt und was er bedeutet:

Der althochdeutsche Name Ida steht für „schützende Frau“. Ida ist die Patronin der Schwangeren. Die hl. Ida von Herzfeld erhielt im Traum den Auftrag eine Kirche zu bauen. Ihr Leben war geprägt von Nächstenliebe, sie war eine Stifterin bzw. eine Wohltäterin. Namenstag ist am 4. September.

Ida ist die Kurzform des heute nicht mehr gebräuchlichen althochdeutschen Namens Iduberga, was so viel heißt wie Patronin der Arbeit.

idh = Tätigkeit, Arbeit, Werk; die Fleißige, die Arbeitsame
berga = bergen, schützen

Frau = als Titel, als Form des Respekts, der Ehrerweisung

Schon alleine die Bedeutung des Namens Ida passt perfekt für unser Projekt. Doch was wir Dank Stadtarchivarin Elisabeth Moll alles über die Geschichte unseres zukünftigen Standorts am Hauptplatz 16 in Zwettl/NÖ erfahren haben, hat selbst uns zum Staunen gebracht! Wir möchten dir diese Informationen nicht vorenthalten.

Geschichte hat ja oftmals den Beigeschmack, etwas langatmig zu sein, aber wir versprechen dir, es wird sehr spannend! Lies einfach weiter und lass dich auf diese Zeitreise ein…

Im Jahre 1851 kaufen Ignaz und Theresia Dum das bürgerliche Haus Nr. 143 in der Stadt Zwettl, auf dem Grötzl. Dazu gehörte “eine Holzhütte an dem Hause an, so dermalen ein Stall ist.“ Bei der Familie Thum (Dum) handelt es sich um eine Zwettler Kaufmannsdynastie.

Bild entstand nach 1931

Im Laufe der Jahre baute Ignaz Dum sein Geschäft weiter aus und die Häuser, die er in der Stadt besaß, mehrmals um. Mit Errichtung einer zusätzlichen Etage konnte er seine Handlung bedeutend erweitern. Außerdem ließ er 1865 außerhalb des Oberen Tores, rechts an der Weitraerstraße, einen Keller errichten, um dort Petroleum und andere Dinge zu lagern. Schließlich übergab er den Handelsbetrieb an seinen Sohn Friedrich, der am 27. Februar 1892 den Namen von Dum auf Thum ändern ließ. Dieser erweiterte das Gebäude um einen zweiten Stock und dehnte den Geschäftsumfang erneut aus. Friedrich Thum starb im Jahr 1901 mit nur 37 Jahren.

Da Friedrich Thum nicht verheiratet war, folgte ihm 1901 sein jüngerer Bruder Moriz (1867 – 1929) im Handelsgeschäft nach. Der war anscheinend schon zuvor als „Comis“, also als Angestellter, im Handelsbetrieb tätig gewesen.

Am 15. Oktober 1902 heiratete Moriz in Dreieichen die Zwettlerin Ida Miedler (1879 – 1953). Sie war die jüngste von vier Geschwistern (Vinzenzia, Johann, Josef). Ihre Eltern Sebastian (1840-1891) und Vinzenzia (1848-1883) besaßen im Haus Syrnau Nr. 73 (heute: Ottenschläger Straße 2, abgerissen) ein Gasthaus. Ida arbeitete im Handelsgeschäft ihres Mannes mit.

1903 bekommen die beiden ein Mädchen, das, wie die Mutter, den Namen Ida trägt. Leider verstirbt das Mädchen im darauffolgenden Jahr.

1914 kommt eine zweite Tochter auf die Welt, die ebenfalls Ida (Hermine Maria) getauft wird.

1929 stirbt Moriz Thum. Ida war eine resolute Geschäftsfrau und führte in der wirtschaftlich sehr kritischen Zeit die Firma als Witwenbetrieb weiter. Eine Hausgehilfin und drei bis vier Comis standen ihr dabei zur Seite. Auch Tochter Ida Hermine, die mit ihren 15 Jahren gerade erst die Bürgerschule abgeschlossen hatte, musste sofort im Geschäft einsteigen und mitarbeiten.

1931 vergrößert Ida Thum den Betrieb und lässt ein neues Dachgeschoß errichten. Dadurch entstanden in der Mansarde komplette Räumlichkeiten ohne Dachschräge. 1938 heiratete Ida Hermine Thum Alois Riegler aus Oberkirchen. Ihr Ehemann war gelernter Mühlenbauer, doch sattelte er nach der Hochzeit auf Kaufmann um. Das junge Paar lebte anfangs in den neu ausgebauten Mansarden, wo auch Tochter Margarete im Mai 1939 zur Welt kam.

„In der Haupt- und Handelsschule habe ich im Pensionat Malunterricht gehabt. Da entstand dieses Bild für meine Eltern, so um 1953 – 1956. Es zeigt die Ansicht nach dem Portalumbau von 1938 durch meinen Vater.“, so Margarte Stadlhuber, geb. Riegler über dieses Bild.

1939 veränderte Ida Thum unter Mitwirkung ihres Schwiegersohns Alois Riegler das Verkaufslokal und ließ die gesamte Inneneinrichtung vollkommen neu gestalten. Gleichzeitig wurde das alte Holzportal in ein moderneres umgebaut. Es entstanden zwei Geschäftseingänge, einer kirchen- und einer rathausseitig. Mit den fünf neuen Schaufenstern, die von innen und außen zugänglich waren, entstand eine moderne Außenfront. Noch in den Kriegsjahren hatte Ida Hermine das Geschäft von ihrer Mutter übernommen, die sie jedoch weiterhin unterstützte, vor allem als Alois Riegler 1940 einrücken musste.

1953 folgte die Errichtung der damals modernen, neuen Schau-Passage. 1958 kauften Ida und Alois Riegler das Nachbarhaus Hauptplatz 17. Sie ließen im Erdgeschoß zum Haupthaus durchbrechen, um dann eine Kanzlei und einen Raum für die Aufstellung von Kinderwägen zu errichten. Im September desselben Jahres verstarb Ida Thum 75-jährig.

Im Stadtarchiv Zwettl sind alte Geschäftsbücher vorhanden, die einen Einblick geben, womit die Thums ab der Jahrhundertwende Handel trieben. So kauften sie beispielsweise in Budapest türkische Pflaumen ein oder in Prag Sirup und Spiritus. Aus Budweis bezogen sie Ofentöpfe, sortierte Röste, Eisendraht aber auch Nüsse, Eisbonbons und Mandeldessertbonbons. In Krems kauften die Thums Senf, Käse, Limonen, Nelken und Sardellen, aber auch Cement, Kalk und Vogelleim. Aus Ottakring wurde Presshefe geliefert, aus Linz kam der Slivowitz, in Neunagelberg kauften sie Flaschen und Becher, in Rehberg Mehlprodukte. Die Enkeltochter von Moriz und Ida Thum, Margarete Stadlhuber (geborene Riegler), erinnert sich, dass es ein Mehlmagazin gab. Mehl, Zucker und ähnliche Waren mussten für den Verkauf erst in Papiersäcke eingewogen werden. Margarete lernte schon als Kind das Stanitzel Drehen und Einwiegen mit einer Geschäftswaage.

Die meisten geschäftlichen Kontakte der Thums führten nach Wien. Dort deckten die Zwettler Kaufleute sich mit Orangen, Feigen, Mandeln, verschiedenen Essenzen, Ölen und anderen Dingen ein. Vor allem bezogen sie aus der Hauptstadt Stoffe und Nähzeug. Die Thums kauften in Wien Cravatten, Musterhemden mit und ohne Kragen, Merino Litzen, Zwirnhandschuhe, Seidentichl, Satin, Mollino, Pelz und Samt. In Prag besorgten sie die neueste Damenkonfektionsware und aus Innsbruck ließen sie blaue und gelbe Bänder kommen.

Nachdem Margarete Stadlhuber ihren großen Wunsch, Lehrerin zu werden, gegenüber den Eltern doch durchsetzen konnte, fehlte die Geschäftsnachfolgerin. 1980 entschlossen sich Ida und Alois Riegler beide Häuser (Hauptplatz 16 und 17) an Erich Splechtna zu verkaufen. Er besaß bereits das Haus Hauptplatz 15, verband dieses nun mit den Häusern der Thums und machte ein großes Geschäftshaus daraus.

Ida und Alois Riegler übersiedelten in das Haus Hauptplatz 12, in dem sie bereits während der russischen Besatzung gewohnt hatten. Alois verstarb im Juli 1984 an einer Krebserkrankung. Ida Hermine Maria starb drei Jahre später. Ihre Tochter Margarete Stadlhuber lebt heute in Wilhelmsburg.

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Na, haben wir dir zu viel versprochen? – FRAU iDA und das Gebäude am Hauptplatz 16 ergibt ein perfektes Match! Eine spannende Geschichte eines alten Gebäudes, welches nun durch den derzeit stattfindenden Umbau aus seinem Dornröschen-Schlaf geweckt wird und die Geschichtsbücher weiterschreibt…

Unser zukünftiger Standort, Hauptplatz 16 in Zwettl/NÖ aus dem Jahr 2020 / © Claus Schindler

Quellen:
Stadtarchiv Zwettl
Margarete Stadlhuber

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