Das 1×1 der Pressearbeit
Gerade als Selbstständige oder Kleinunternehmerin machst du schon viel selbst. Du kennst dich 1a in Buchhaltung aus, hast gelernt wie man eine Webseite erstellt und weißt, wie Marketing funktioniert, damit du an Kunden kommst. Viele durchgemachte Nächte, Schweiss und Fleiß liegen hinter dir.
UND JETZT MUSS ICH AUCH NOCH PRESSEARBEIT MACHEN?
Die Vorteile von Pressearbeit liegen auf der Hand:
1. Man wird von hunderttausenden von Menschen gelesen. Die beste Businessidee nutzt nichts, wenn niemand davon weiß. Alleine die NÖN hat mehr als 440.000 Leser pro Ausgabe. Die Woman hat rund 313.000 Leserinnen. Nicht schlecht, oder? Du steigerst daher enorm deine Reichweite und deine Sichtbarkeit!
2. Ein positiver Artikel oder Interview sind wie Mundpropaganda durch Journalisten und Medien. Ein Wow-Effekt, der deine Glaubwürdigkeit als Expertin in einer Branche und Vertrauen in dein Business enorm steigert.
3. Du wirst in Google besser gefunden – dein SEO Ranking wird nach oben gepusht, weil du wertvolle Verlinkungen (sogenannte Backlinks) von anderen starken Webseiten auf deine Webseite erhältst. Gerade Onlinemedien verlinken, wenn sie über dich berichten, gerne auf deine Homepage.
4. Du sparst Kosten! Anders als in der Werbung wo du für Werbespots, Anzeigen oder Online-Ads zahlst, musst du für PR kein Geld ausgeben, wenn du sie selbst in die Hand nimmst. Du überzeugst Journalisten durch interessante und relevanten Themenvorschläge.
PRESSEARBEIT IST NICHT NUR FÜR GROSSE UNTERNEHMEN!
Wahrscheinlich denkst du jetzt: „Naja, in die Woman komm ich eh nie hinein“. Oder „Die Presse oder der Standard wären schon toll, aber ohne dort jemanden zu kennen, schafft man es eh nicht.“ Damit liegst du falsch!
Denn Journalisten brauchen erstens ein gutes Thema und eine gute Story und zweitens erweitern sie sehr gerne ihr Experten-Netzwerk. Sie wollen nicht immer die gleichen Menschen interviewen und wollen vermehrt Frauen in ihrem Medium darstellen! Du brauchst also nicht mehr darauf hoffen von den Medien entdeckt zu werden, sondern trau dich die Medien aktiv zu kontaktieren. Ich weiß, die Angst sich zu blamieren ist groß! Doch kein Journalist will seine Experten vergraulen! Das Ergebnis wird gut werden! Und ich weiß: diejenigen, die bereits es probiert haben und Medien angeschrieben haben, sind oft frustriert, weil sie keine Antwort erhalten. Deswegen lies gerne weiter – hier beantworte ich die Gretchenfrage: was brauchen Journalisten eigentlich wirklich?
VORBEREITUNG FÜR DEINE PRESSEARBEIT!
Einige Unterlagen gehören zur Grundausstattung deiner Pressearbeit – du solltest sie immer parat haben, falls Journalist:innen nach Informationen zu deinem Business fragen:
- Boilerplate – das ist ein kurzer Text über dich und dein Business. Er ist in der 3. Person geschrieben und oft nur 10-15 Zeilen lang. Darin sind enthalten: wichtige Zahlen, Meilensteine, Ausbildungen, Tätigkeitsgebiete, deine spezielle Methode, Innovationen, Auszeichnungen oder Bücher, die du geschrieben hast. Es ist der perfekte Überblick für Journalisten!
- Professionelle Fotos von dir und deinen Aktivitäten in deinem Business. Das ist eine wichtige Grundvoraussetzung. Viele Artikel kommen nicht zustande, weil das Fotomaterial zu mau ist oder es nicht in druckfähiger Qualität vorhanden ist!
MEDIEN KONTAKTIEREN – ABER WIE?
- Suche die passenden Medien für dich heraus.
Sie haben sie gleiche Zielgruppe wie du, und interessieren sich genau für die Themen, die du anbietest. Nimm dir nicht nur die Zeitungen und Magazine vor, auch Fachjournale, Podcasts und Onlinemedien sind interessante Medien! Der Mix macht es aus! - Setze Storytelling ein: Du bietest jetzt auch Yogastunden um 6h früh an? – das lockt keinen Journalisten hinter dem Ofen hervor. Die Geschichte dahinter könnte sein: immer mehr Menschen arbeiten im Home office oder rein online und wollen deshalb auch beim Sport flexibler sein. Du hast darauf mit einem speziellen Angebot reagiert.
- Kontaktiere die richtigen Journalisten! Viele PR-Agenturen senden Pressemitteilungen nach dem Gießkannenprinzip aus. Was Journalisten sofort löschen sind Informationen, die nicht in ihr Aufgabengebiet fallen. Recherchiere also gezielt, wer dein Ansprechpartner in deinem ausgewählten Medium ist. Lies dir das Impressum durch; schaue, wer zu welchen Themen schreibt oder rufe beim Sekretariat der Redaktion an und lass dir Namen geben.
- Schreibe kurze und knackige Emails! Journalisten bekommen an die 200-300 Emails täglich. Sie haben deswegen nicht die Muse ewig lange Emails zu lesen. Falle daher gleich im ersten Absatz auf den Punkt und schreibe klar und deutlich, was du anbietest. Lass den Journalisten nicht raten mit Aussagen wie: „das Beste unter dem Himmel“ – und ähnliche Sätze!
- Und jetzt heißt es dranbleiben. Wenn ein Journalist 200-300 Emails täglich bekommt, rutscht während eines Meetings deine Nachricht schon mal in den Posteingang zu tief hinunter. Schreibe den Journalisten ruhig 2-3x an. Nein, du nervst nicht. Oft sind Journalisten sehr dankbar dafür, weil ihnen sonst eine gute Story entgangen wäre.
DIE MAGISCHE PR-FORMEL LAUTET DAHER:
Richtiges Medium + gutes Thema mit Storytelling + richtiger Journalist + professionelles Anschreiben + Dranbleiben = PR-ERFOLG.Pressearbeit ist nichts, dass du einmal tust und dann nie wieder. Es ist kein One-Night-Stand, sondern eine Liebesbeziehung. Die braucht zeitlichen Einsatz und Dranbleiben. Es dauert eine Weile, bis deine „maßgeschneiderte PR“ Früchte trägt. Aber die Chancen auf einen Artikel sind so viel höher als durch das Aussenden einer Pressemitteilung nach dem Gießkannenprinzip!
Du willst lernen, wie du deine Pressearbeit selber machen kannst?
Dann komm in meinen Frau iDA Workshop: Die Power der Medien für das Business nutzen, am 23.10.2024 von 14-17h.
Hier anmelden: https://www.frau-ida.at/veranstaltung/frau-ida-die-power-der-medien-fuer-das-business-nutzen/Buchempfehlung: Von unsichtbar zum Pressestar – Wie du mit deiner Expertise in die Medien kommst, bekannter wirst und dein Business wachsen lässt. Von Eva Primavesi. Infos und Bestellung hier: www.evaprimavesi.com/buch
Geschrieben von:
MMag. Eva Primavesi
PR- und Kommunikationsexpertin